HOSI Linz vorsichtig optimistisch: Familienministerin Karmasin kündigt bevorstehende Antidiskriminierungsmaßnahmen für Lesben und Schwule an.
Linz (HOSI). „Über die Ankündigung der Familienministerin im heutigen Morgenjournal sind wir freilich sehr erfreut. Das Standesamtverbot für die Eintragung einer PartnerInnenschaft und das Verbot der Führung eines Familiennamens von verpartnerten Lesben- und Schwulenpaaren soll heuer noch beschlossen werden. Allein, da ist noch Skepsis angebracht, denn wir kennen aus der ÖVP das Phänomen, dass eine fortschrittliche Maßnahme angekündigt und dann von den ultrakonservativen Kräften hinter den Parteikulissen doch noch verschleppt oder gar verhindert wird. Doch vielleicht klappt es diesmal, im Jahr 17 des dritten Jahrtausends“, gibt sich der Vereinssprecher der HOSI Linz, Stefan Thuma, vorsichtig optimistisch.
„Die Aufhebung der beiden diskriminierenden Verbote wäre zweifellos ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der Gleichbehandlung von Homosexuellen mit Heterosexuellen. Symbole wie Standesamt und Familienname transportieren ja gesellschaftliche Akzeptanz und Inklusion. Allerdings wird damit für Bundesministerin Karmasin die gesetzliche Diskriminierung bereits vollkommen aufgehoben sein. Da widersprechen wir laut und deutlich! Nichtdiskriminierung ist nur im Zusammenhang mit Akzeptanz und Inklusion eine echte, inhaltliche Gleichberechtigung, statt bloß gnädiger Toleranz. Sexuelle Orientierung oder Identität sind heute aus menschen-rechtlicher Sicht längst keine sachliche Rechtfertigung mehr für Ungleichbehandlung! Das hat soeben UNU-Generalsekretär Ban Ki Moon in NYC klargestellt“, macht HOSI-Vereinssprecher Thuma deutlich.
„Frau Ministerin Karmasin und noch mehr die ÖVP können unserer Auffassung von Diskriminierungsfreiheit, nämlich nicht die Freiheit zu diskriminieren, sondern frei von Diskriminierung zu sein, offenbar nicht folgen – sonst wären sie ja Sozialminister Stöger bzw. die SPÖ, die Grünen oder die Neos. Alois Stöger fordert jetzt gerade wieder die völlige Antidiskriminierung ein. Es wird Zeit, dass sich die fortschrittlichen Kräfte in allen Parteien in dieser Hinsicht zusammen-finden und über Parteigrenzen hinweg wirksam werden“, ruft Stefan Thuma namens der HOSI Linz auf.
Für die HOSI Linz
gez. Stefan Thuma, Vereinssprecher
Linz, den 22.09.2016