Vorurteile verstärken und Diskriminierung fördern!

HOSI Linz sieht die Pläne der FPÖ Niederösterreich zur Einschränkung von
gendergerechter Sprache in Landesbehörden als Versuch, Vorurteile und
Diskriminierung zu befördern.

 Die Homosexuelle Initiative Linz (HOSI) verfolgt mit großer Besorgnis den aktuellen Vorschlag der FPÖ Niederösterreich, gendergerechte Sprache in den Landesbehörden einzuschränken. Die HOSI Linz kritisiert diese geplante Maßnahme auf das Schärfste und ruft die Oberösterreichische Landesregierung dazu auf, ähnliche Pläne abzulehnen.

Gendergerechte Sprache ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung und Inklusion. Indem geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet werden, werden alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität, gleichermaßen angesprochen und sichtbar gemacht. Es geht nicht darum, Sprache zu verkomplizieren oder zu verfälschen, sondern darum, diskriminierende Strukturen aufzubrechen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

Behördliche Stellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Sie sollten als Vorbilder fungieren und die Prinzipien der Menschenrechte und der Gleichstellung in ihrem Handeln widerspiegeln. Durch die Verwendung von gendergerechter Sprache zeigen Behörden ihre Wertschätzung für Vielfalt und signalisieren, dass sie für alle Bürger*innen gleichermaßen da sind.

Der vorgeschlagene Erlass der FPÖ zur Einschränkung von gendergerechter Sprache in Niederösterreichs Landesbehörden ist ein bedenklicher Schritt zurück. Er stellt die Fortschritte in Bezug auf Gleichstellung und Vielfalt infrage und trägt zur Unsichtbarkeit von Geschlechtervielfalt bei. „Anstatt eine inklusive Gesellschaft zu fördern, würden Vorurteile verstärkt und Diskriminierung gefördert“, kritisiert Michael Müller, Vereinssprecher der HOSI Linz, die Pläne der FPÖ in Niederösterreich.

Die HOSI Linz kritisiert die ÖVP NÖ für ihre Beteiligung daran und hinterfragt, wie sie ihrer Selbstbezeichnung als staatstragende Partei gerecht werden kann, wenn sie Maßnahmen unterstützt, die die Gleichstellung und Inklusion gefährden. „Eine staatstragende Partei sollte sich für die Grundsätze von Gleichberechtigung und Chancengleichheit einsetzen und Vorreiter in der Förderung einer inklusiven Gesellschaft sein. Die geplante Einschränkung von gendergerechter Sprache steht jedoch im klaren Widerspruch zu diesen Grundsätzen. Indem die ÖVP ihre Unterstützung für solche Maßnahmen zeigt, sendet sie das falsche Signal aus und trägt zur Aufrechterhaltung diskriminierender Strukturen bei.“, so Müller.

Die HOSI Linz ruft die Oberösterreichische Landesregierung dazu auf ähnliche Pläne zur Einschränkung von gendergerechter Sprache abzulehnen. Oberösterreich hat die Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen und deutlich zu machen, dass Vielfalt und Gleichstellung in unserer Gesellschaft unverhandelbar sind. „Wir fordern die Landesregierung – insbesondere die ÖVP-OÖ – auf, sich aktiv für eine inklusive und gerechte Sprache einzusetzen und damit ein Zeichen für Toleranz und Respekt zu setzen“, so Müller weiter.

Die HOSI Linz appelliert an alle politischen Entscheidungsträger*innen, den Wert gendergerechter Sprache zu erkennen und zu fördern. Michael Müller anschließend: „Gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, in der jede Person unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität gleichberechtigt ist und ihre Rechte gewahrt werden.“

gez. Dipl.-Ing. Dr. Michael Müller
Vereinssprecher der HOSI Linz

Linz, 28.06.2023

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