Schwarz-Grün: Statt sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität wird das Risikoverhalten bewertet.
Wie heute im Mittagsjournal berichtet wurde, haben sich Grüne und ÖVP darauf geeinigt, das de facto Blutspendeverbot für homosexuelle Männer und trans*-Personen per Verordnung zu beenden. Mit Inkrafttreten der Verordnung wird statt des pauschalen Ausschlusses eine sogenannte 3×3-Regel für alle Blutspendewilligen gelten. Wer innerhalb der letzten 3 Monate vor dem Blutspendetermin mit 3 oder mehr wechselnden Partner*innen Sex hatte, darf für 3 Monate kein Blut spenden.
“Damit wird unsere langjährige Forderung erfüllt, endlich Risikoverhalten zu bewerten, statt Menschen pauschal aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität auszuschließen”, zeigt sich Mag. Richard Steinmetz, Vereinssprecher der HOSI Linz, erfreut.
“Wir hatten gehofft, dass die Änderung diesmal durch geht, hat doch sogar die ÖVP endlich Willen zur Veränderung signalisiert, wiewohl bis zuletzt zu befürchten war, dass die ÖVP noch vor den Einwänden des Roten Kreuz einknicken könnte.”
Dass sich jetzt ÖVP-Staatssekretär*in Plakolm einsichtig zeigt und das Ende “der pauschalen Diskriminierung von ganzen Bevölkerungsgruppen” begrüßt und stattdessen die Bewertung von Risikoverhalten als “richtig, wichtig und wissenschaftlich begründbar” hervorhebt, wird seitens der HOSI Linz hingegen kritisch gesehen. „Ohne die beharrliche Blockade der ÖVP aus Rücksicht auf die diskriminierende Haltung des Roten Kreuzes hätte es eine solche, an wissenschaftlichen Kriterien ausgerichtete Regelung wohl schon vor einigen Jahren geben können“, so Steinmetz abschließend.
gez. Mag. Richard Steinmetz
Vereinssprecher der HOSI Linz
Linz, 20.05.2022