Kein Pflichttag, sondern Jahrespflicht

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Internationaler Tag der Menschenrechte – wozu?

Linz (HOSI) Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte fordert die HOSI Linz endlich den großen Fortschritt und fordert die Politik auf, das Denken in Jahrhunderten der Kirche zu überlassen und glaubhaft zu agieren.

„Als Vereinssprecher der HOSI Linz kann ich nicht mehr emotionslos über den Menschenrechtstag sprechen oder schreiben. Zu oft und zu naiv habe ich das schon getan. Wir sollten ja schließlich in einem modernen, aufgeklärten Staat sein und das Denken in Jahrtausenden eher der Kirche überlassen. Da gibt es zwei große Steine des Anstoßes, den internationalen und den hausgemachten, und den eigenen Stein sollten wir mit einem Schlag wegkicken“, gibt sich Rainer Bartel, Vereinssprecher der HOSI Linz, empört.

„Es ist ja nicht so, dass in Österreich Lesben und Schwule gewöhnlich akut um ihr Leben, ihre körperliche Integrität und ihre Existenz fürchten müssten. Dieser unschätzbare Vorzug wird uns besonders klar, wenn wir uns mit Flüchtlingen unterhalten. Längst wird von religiösen Eiferern – nicht zuletzt in den USA – und politischen Abenteurern die Homophobie weltweit geschürt und das Schicksal von Lesben und Schwulen bedroht. Aber das geht an der österreichischen Außenpolitik so etwas von spurlos vorbei …“, ist der Vereinssprecher der HOSI Linz sprachlos.

„Der hausgemachte Stein des Anstoßes wird von Teilen der Politik leidlich gepflegt, und andere Teile geben sich damit recht zufrieden, müssen sie doch keine Reformen zugunsten von Lesben und Schwulen durchfechten – es könnte ja auch konservative Stimmen kosten, die sich in jeder Partei finden. Daher haben wir ja vorsorglich nichts ins Regierungsübereinkommen hineingenommen – freilich mit dem Argument, man hätte eh fünf Jahre Zeit, das Maximum herauszuholen“, kritisiert Rainer Bartel.

„Das Resultat sieht so aus, dass Lesben und Schwule sich ihre legitime Gleichberechtigung mit den Heteros mühsam im juristischen Instanzenzug erkämpfen müssen. Hier einmal ein großer Dank an das Rechtskomitee Lambda mit seiner Klagsoffensive! Die HOSI Linz fordert die Regierung unmissverständlich auf, ihre vorurteilsbeladene und homophobe Blockadepolitik sofort aufzugeben. Wir verlangen Antidiskriminierung und Gleichbehandlung mit einem Schlag!“, spitzt der Vereinssprecher die Forderungen der HOSI auf den politischen Knackpunkt zu.

„In der Beratung der HOSI Linz erfahre ich leider mehrmals die Woche, wie angsterfüllt sich Lesben und Schwule immer noch verstecken, indem sie die Rolle der oder des Heterosexuellen spielen. Doch das zermürbt und drängt in eine verzweifelte Defensivposition. So kann ein erfolgreiches Coming Out nicht gelingen; oft kommt dem ein Zwangsouting zuvor, und das Leid ist subjektiv unermesslich. Arbeits- und Ausbildungsplätze werden – in Zeiten wie diesen! – aufgegeben, Scheinehen werden geschlossen, um dem Mobbing zu entgehen. Der größte Skandal dabei: Es gibt keine wirksame rechtliche Handhabe dagegen! Das lehrt uns leider die Erfahrung“, erklärt Bartel.

Selbst wenn die extremen Problemfälle doch relativ selten sind – die Bevölkerungsgruppe der Lesben und Schwulen ist ja nicht unbeträchtlich –, stellt sich die Frage, warum sich der größte Teil von ihnen immer noch versteckt. Wohl kaum grundlos! Daher hätte die Regierung in ihrer staats- und gesellschaftspolitischen Verantwortung erstens die Diskriminierungen per Gesetz zu beenden und dann moralisch glaubhaft Stellung zu nehmen! „Diskriminierung geht einfach nicht, und Mobbing auch nicht!“, ist man in der HOSI Linz überzeugt.

Für die HOSI Linz

gez. Dr. Rainer Bartel, Vereinssprecher

Linz, den 09.12.2014

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