Homophobie: Adventistische MissionarInnen aus USA auf Heilungsmission in Österreich
Linz (HOSI) „Die HOSI Linz ist alarmiert von den missionarischen Umtrieben der Kirche der Kirche der Siebenten Tags-Adventisten, die mit Hilfe der US-Mission Coming Out Ministries vorgeben, Homosexualität spirituell heilen zu können“ erklärt Gernot Wartner, Vorstandsgeschäftsführer der HOSI Linz. „Der Religion ihre Freiheit! Aber wenn wir begründet meinen, dass eine bestimmte Missionierung schädlich für die Zielgruppe ist, dann nehmen wir uns die Freiheit der Meinungsäußerung heraus und warnen die betreffenden Menschen!“, ergänzt der Vereinssprecher der HOSI Linz, Rainer Bartel.
„Allein schon unsere jahrzehntelange Beratung und Begleitung von Schwulen, Lesben und Bisexuellen haben uns so mache Lebenserfahrung gelehrt. Eine davon ist: Die sexuelle Orientierung können wir uns nicht aussuchen! Freilich kämpfen immer wieder Menschen unter dem Druck der Gesellschaft gegen ihre gleichgeschlechtliche Orientierung an, doch das bringt nur Scheinerfolge. Die Rückfälle auf den Boden der Realität sind dann umso schlimmer – für die Betroffenen und ihre Angehörigen“, erklärt Bartel, der sich seit 1994 in der HOSI-Beratung engagiert.
„Die Kampagne auf Einladung der Kirche der Siebenten Tags-Adventisten in Österreich dauert bereits seit Ende Februar und steht kurz vor ihrem Abschluss. Leider haben wir erst jetzt von diesen Umtrieben Kenntnis erlangt und konnten dieser Mission nicht schon früher eine andere, humanwissenschaftliche Argumentation entgegensetzen“, bedauert Gernot Wartner. „Wir wissen längst, dass extreme Glaubensgemeinschaften aus den USA, gut dotiert, weltweit ihre Fäden ziehen. Doch wenn das im eigenen Land geschieht, ist das schon sehr besorgniserregend (https://www.youtube.com/watch?v=qHgu9TxmFKo). Die missionarische Organisation heißt Coming Out Ministries und propagiert die Heilung von Homosexualität durch den Glauben (http://comingoutministries.org/). Ein bedenkliches, potenziell gefährliches Spiel!“
„Als eine Vertretungs- und Serviceorganisation für Homosexuelle sind wir nicht unbedingt eins mit der röm.-katholischen Kirche, aber die ist im Vergleich zu den Evangelikalen richtig fortschrittlich im humanistischen Sinn. Immerhin fordert der Katechismus dazu auf, die von Gott gegebene sexuelle Orientierung für sich und andere zu akzeptieren – allerdings dürfe sie nicht ausgelebt werden“, weiß Rainer Bartel aus der Literatur und Diskussionsveranstaltungen der HOSI mit Kirchenvertretern. „Außerdem meinen wir, dass jeder Mensch seine sexuelle Orientierung frei wählen sollte, falls er das überhaupt zustande brächte. Außer dem höchstwahrscheinlichen ‚Rückfall‘ der ‚Bekehrten‘ entsteht auch ein gesellschaftlicher Schaden. Denn manche unreflektierten Menschen könnten beginnen zu meinen, dass Homosexuelle einfach aus Spaß schwul oder lesbisch sind. Und dann wären die lang erkämpfte Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft wieder gefährdet. Aber so weit wird es nicht kommen, wenn der vermeintlichen Heilsbotschaft eine kritische Meinung entgegengesetzt wird“, schließt Bartel.
Für die HOSI Linz
gez. Dr. Rainer Bartel Vereinssprecher
Linz, den 23.03.2015